Der Ort liegt am südlichen Rand der Niederungslandschaft Fiener Bruch, umgeben von landwirtschaftlichen Flächen. Südwestlich des Ortes beginnen die Waldflächen des Hohen Flämings. Zu Paplitz gehört der 2,4 Kilometer südlich gelegene Ortsteil Gehlsdorf.
Obwohl Paplitz erst 1225 unter der Bezeichnung Popeliz zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde, muss die Siedlung bereits spätestens im 10. Jahrhundert n. Chr. bestanden haben. Der Ortsname ist slawischer Herkunft. In der genannten Zeit wurde das Jerichower Land von slawischen Stämmen bewohnt. Joachim von Byern, der bereits Güter in Karow und Parchen besaß, erwarb 1574 auch Paplitz. Zu dieser Zeit gehörte der Ort schon zum brandenburgischen Herrschaftsbereich und war dem Ziesarschen Kreis zugeordnet. Mit der preußischen Kreisverwaltungsreform von 1815 kam Paplitz zum neu gebildeten Kreis Jerichow II mit der Kreisstadt Genthin.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Chaussee Genthin - Paplitz gebaut, die später nach Ziesar verlängert wurde. Bei der Bildung der Amtsbezirke im Jahre 1872 wurde Paplitz dem Amt Tucheim zugeordnet. Erst am 2. April 1917 wurde Paplitz mit eigenem Bahnhof an die Eisenbahnstrecke Ziesar - Güsen angeschlossen. Der ehemals selbständige Gutsbezirk Paplitz wurde 1908 mit rund 30 Einwohnern in die Landgemeinde Paplitz eingemeindet. Ab 01. Januar 2010 ist Paplitz Ortsteil der Stadt Genthin.
Die Dorfkirche Paplitz ist die evangelische Kirche des Ortes Paplitz.
Das spätbarocke Kirchengebäude wurde 1791 von Wilhelm Blankenhorn aus Ziesar errichtet. Die schlichte, verputzte Kirche wurde aus Feldsteinen gebaut.
Die Nordfassade wird durch einen risalitartigen Eingangsbereich unterbrochen, der flachgiebelig abgeschlossen wird. Alle Fassadenwände werden durch hohe, rechteckige Fenster unterteilt. Der Kirchturm und der östliche Giebel mit Krüppelwalm wurden in Fachwerkbauweise errichtet. Während der östliche Giebel noch erhalten ist, musste der Turm 1969 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. In der Zeit der jüngsten Jahrhundertwende erfolgte ein Neubau des Turms. Erneut wurde der Bau als Fachwerk ausgeführt, aber verputzt. Der auf quadratischem Grundriss errichtete Turm besteht aus Glocken- und Uhrengeschoss und trägt ein Pyramidendach.
Das Kircheninnere ist mit einer Flachdecke auf einer Hohlkehle überspannt. Die Kirche verfügt über eine bis zur östlichen Wand umlaufende Empore. Ein rechteckiger aus Stein gearbeiteter und mit Figurenreliefs (Christus, Mose und David darstellend) und Muschelnischen versehener Kanzelkorb stammt bereits aus der Zeit um 1700 und befindet sich über dem Altar.
An der südlichen Wand befinden sich drei Epitaphe der Familie von Schierstedt aus den Jahren 1709, 1712 und 1719.
Auf der nördlichen Seite der Kirche befindet sich ein nach dem
1. Weltkrieg zum Gedenken an die im Krieg gefallenen Bürger von Paplitz errichtetes Kriegerdenkmal.
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